01. April 2006
Für
uns beginnt der Tag heute richtig früh. Wir fliegen um 6:45 Uhr nach
Budapest. Es war so eine der Gelegenheiten die man einfach mit nimmt.
Billigflug und günstiges Hotel über das Internet und mittendrin mein
Geburtstag. Der Flughafen ist ja nicht weit und für Budapest haben wir
ein Taxi vom Flughafen zum Hotel bereits bei der Hotelbuchung
mitgebucht...
Der Flug war mit 1 1/2 Stunden lang
genug um wach zu werden. Es verwirrt zwar etwas das man als EU-Bürger in
beiden Ländern an der Passkontrolle anstehen muss, aber EU heisst ja
nicht unbedingt das es für die Bürger der Länder dadurch einfacher wird.
Eigentlich wollte ich am Geldautomaten im Budapester
Flughafen Geld ziehen, aber da gibt es keinen. Dafür gibt es dort
Wechselstuben, die, wie wir später festgestellt haben, zu einem
Horrorkurs die Landeswährung verkaufen. Da wir nur Geld für den
Taxifahrer brauchten und gewechselt haben war der Verlust nicht so
dolle.
Wir waren bereit, nur der Taxifahrer war nirgendwo zu sehen. Bevor es
Grund zur Beunruhigung gab tauchte unser Taxifahrer auf. Er sprach
erfreulicherweise deutsch und erklärte uns wir wären heute die ersten
Kunden und Flugzeuge kommen ja auch nicht immer pünktlich an. Eine
gesunde Lebenseinstellung. ;-) Unser Hotel war auf der anderen Seite in
den Budaer Bergen in einer ruhigen Nebengasse und die Fahrt dauerte ca.
35 Minuten. Zeit genug um etwas von der Stadt zu sehen und unser
Taxifahrer wusste zu dem ein oder andern auch etwas zu erzählen. Eine
angenehme Fahrt. Angekommen beim Hotel fragt uns der Taxifahrer ob wir
am Dienstag auch wieder mit ihm zurück fahren wollen. Da ich seine
Telefonnummer habe verbleiben wir so, das wir das in den nächsten
Tagen entscheiden werden.
Das Hotel selbst macht von aussen einen passablen Eindruck. An der
Rezeption wird zwar nicht, wie im Internet versprochen, deutsch
gesprochen, aber mit englisch haben wir kein Problem. Da wir zu
früh sind (Einchecken erst ab 14:00 Uhr und nur bis 18:00 Uhr möglich)
geben wir unser Gepäck an der Rezeption ab und beschließen etwas
spazieren zu gehen um die Umgebung zu erkunden. Das Hotel liegt hinter
dem Gellert Berg auf der nächsten Anhöhe und es sind sicherlich mehr als
die angegebenen 2 Kilometer bis zur Donau bzw. der Innenstadt die
auf der anderen Seite beginnt.
Wir haben Zeit und so beginnt unsere Wanderung mit der Erkundung der
näheren Umgebung in Richtung Innenstadt. Wir finden diverse Lokale die
einen guten Eindruck machen und mit Preisen ab 7 Euro für ein
Mittagessen erfreulich günstig sind sowie einen Geldautomaten.
Auf dem Weg in die Stadt kommen wir durch einen kleinen Park direkt an
der Burg vorbei in der Nähe der Elisabethbrücke runter an die Donau. Da
die untere Uferstrasse im Wasser steht herrscht an der Promenade
ziemlich viel Betrieb der bis auf die Fahrradfahrer auch lässig zu
ertragen ist. Es geht entlang der Burg in Richtung Kettenbrücke (Szechenyi
Lanchid) und weiter bis zur Margaretenbrücke (Margit
hid) die auch den Zugang zur Margareteninsel bietet. Auf dem Weg
bekommen wir eine Ahnung wie groß die Bug ist, wo die Fischer Bastei zu
finden ist und stellen so auch ein Teil unseres Programmes für die
anderen Tage zu sammen. Wenn wir so auf das Hochwasser sehen, dann sind
wir doch froh das wir keines der Hotelschiffe gebucht haben.
An der Margaretenbrücke angekommen beschließen wir auf der anderen Seite
der Donau das Parlament
einmal näher zu betrachten um dann in Richtung Elisabethbrücke den Weg
zurück ins Hotel zum einchecken anzutreten. Im Park hinter dem Parlament
finden wir mehrere Denkmäler. Es handelt sich zum einen um Ferenc Rakozi
II und um Lajos Kossuth die sich beide im ungarischen
Unabhänigkeitskampf stark engagiert haben und um ein Denkmal mit ewiger
Flamme das die Helden und Opfer des Volksaufstandes von 1956 ehrt.
Auf kleinen Nebenstrassen geht es zurück in Richtung Elisabethbrücke.
Wir finden dort ein nettes Lokal (Shakespeare) in dem wir essen und
etwas ausruhen. Von hier aus geht es über die Elisabethbrücke zurück ins
Hotel zum einchecken. Die Hälfte des Hotels wird zur Zeit renoviert,
aber das haben wir in der ganzen Zeit nicht gemerkt. Es stört weder beim
Frühstück noch abends wenn man zum Schlafen zurück ins Hotel kommt. Das
Personal ist freundlich, das Frühstück einfach gehalten und die Zimmer
komfortabel eingerichtet. Man muss sich zwar daran gewöhnen das der
Türknopf andersherum zu drehen ist und die Tapete eher in ein Schloß
gehört, aber wer sucht findet immer etwas. Das Zimmer bestand aus einem
Vorraum, einem Schlafraum und einem Badezimmer. Es gibt bestimmt Leute
die kleinere Wohnungen haben.
Wir beziehen das Zimmer und beschließen zurück in die Stadt zu gehen um
eine Einkaufsstrasse (Rakoczi ut) die mein Schatz von früher in
Erinnerung hat in Richtung Ostbahnhof (Keleti
palyaudvar) zu erkunden. Es ist dunkel als wir am Bahnhof ankommen
und mein Schatz um ein paar Erinnerungen reicher. Es gibt auf dieser
Strasse keinen kleinen Geschäfte mehr und die Cafes sind auch
verschwunden. Bei dem Verkehr der dort herrscht kein Wunder. Wir können
die Fahrkünste diverser Biker die auf dem Hinterrad von Ampel zu Ampel
in einer Blechlawiene fahren bestaunen und ansonsten gibt es nur
große Hotels, viel Freiraum für neue Geschäfte und vernagelte Häuser zu
sehen. Also machen wir uns auf den Rückweg zur Donau. Viele Gebäude und
Brücken(nur am Wochenende!) werden angestrahlt und ergeben ein
herrliches Bild von Budapest.
Wir geniessen die Zeit und machen uns dann auf den Rückweg zum Hotel. Es
war ein langer Tag und ein anstrengender Spaziergang. Hochrechnungen
haben ergeben das es so um die 30 Kilometer gewesen sein müssen die wir
gelaufen sind... 8-)