Der vierte Tag...

Heute gibt es die Rundreise zu der uns David geraten hat. Zum ersten mal seit unserer Ankunft sieht das Wetter nicht so toll aus, aber das wird schon werden meint Frances. Beim Frühstück haben wir Ihr erzählt was wir heute vor haben und sie meinte das wir beim Blackness Castle anfangen sollten da wir sonst vermutlich nicht viel besichtigen könnten. Der Hintergrund ist, das das Castle direkt am Meer liegt und damit auch Ebbe und Flut ausgesetzt ist (hat das gedauert bis wir das begriffen haben das sie von Ebbe und Flut redet... ;-). Bei Flut ist die Festung zu großen Teilen unter Wasser gesetzt.

Blackness Castle

Hier gibt es keine Führung aber wie bei vielen Sehenswürdigkeiten in Schottland gibt es Tafeln die einen informieren. Der erste Clan-Chef hat hier, bedingt durch die Gezeiten, nur durch eine Mauer zum Festland hin ein bisschen Land für sich abgetrennt und einige Gebäude gebaut. Im Laufe der Zeit wurde die Mauer auch zur Seeseite hin geschlossen, da die Engländer die Festung als Gefängnis für prominente Gefangene genutzt haben. Im ersten und zweiten Weltkrieg diente sie als Munitionsdepot und Ausbildungsstätte für Soldaten. Der Innenhof selbst mutet einem eine Kletterei über glitischges Gestein zu. Man merkt das er regelmäßig im Wasser steht. Ideal als Gefängnis. Die Sonne kommt auch langsam wieder durch und der Nieselregen hört auf und wir haben wieder prima Wetter. In einem der Räume erfahren wir das hier auch Hamlet (mit Glen Close und ??) gefilmt wurde. Ich muss mir mal unbedingt den Film als Video holen....

Callandar (in den Trossachs)

Ein kleiner verschlafener Ort, ideal für Wanderer in die nahen Berge (so ne Art Siebengebirge;-) und Angler. Der erste Ort in dem wir ein China-Restaurant gesehen haben. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Rob Roy und Visitor Center (Rob Roy ist sowas wie die schottische Version von Robin Hood).

Loch Katrine

Hier kann man wahlweise mit einem Dampfer eine Fahrt über das Loch machen oder den Weg entlang nach Strone wandern. Wir haben uns für die Wanderrei entschieden. Man erfährt durch aufgestellte Tafeln, unter anderem, das der Weg ursprünglich tiefer gelegen hat, aber durch das gestiegene Wasser nicht mehr benutzbar war. Dadurch war eine wichtige Strasse in die Nachbarorte weggefallen die mit der Erfindung des Dynamit wieder neu gebaut (naja eher gesprengt) wurde. Den Tafeln nach ein schwieriges Unterfangen, was auch so manches Leben gekostet hat. Eine grandiose Pionierleistung. Auf dem Weg muss man aufpassen, da hier auch viele Fahrradfahrer (wo ist mein Schwert) ihr  Unwesen treiben. Landschaftlich eine tolle Sache und dank der Tafeln gibt es viel Information über Land und Leute.

Loch Lomond

Etwas enttäuschend, da der Blick meist durch Hotels, Gaststätten, Segelschulen oder Ruderclubs versperrt ist. Wir waren wohl auf der falschen Seite des Loch. Wandern kann man hier jedenfalls ohne Ende. Wir sind nach kurzem Stop weiter in Richtung Glasgow gefahren. Dumbarton haben wir leider verpasst (muss sehr schön sein sagt Frances. Naja, nächstes mal...).

Glasgow selbst haben wir uns wieder geschenkt, da es einfach nur nach Großstadt aussieht. Wir haben dann den Clyde überquert ( 1 Pfund Gebühr für die Brücke). Die Sicht nach Glasgow City ist fantastisch  (ich finde Großstädte sehen von oben immer gut aus) und da der Verkehr recht langsam ist kann ich mir als Fahrer sogar die Zeit nehmen ausgiebig aus dem Fenster zu sehen.

Danach ab ins Four Mary's da es schon sehr spät ist. Bis 10:00 Uhr abends gibt es dort noch etwas zu essen. Zurück bei Frances erfahre ich das mein Gepäck auch gerade gekommen ist. Naja, hat auch was gutes. So habe ich für die anstehende Dienstreise in der Folgewoche auch schon fast alles gepackt. Praktisch denken....



17.7.2001 Herbert Framke
URL's aktualisiert 16.08.2023 HF
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